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Judith Kopecky: 1928. Wien und das zeitgenössische österreichische Konzertlied, Wien: Hollitzer Verlag, 2023 (Musikkontext 18), 348 S., 17 x 24 cm, Deutsch, Hardcover
ISBN 978-3-99094-080-8 (hbk) € 50,00
ISBN 978-3-99094-081-5 (pdf) € Open Access
1928
Wien und das zeitgenössische österreichische Konzertlied
Die Zwischenkriegszeit in Österreich war geprägt von gravierenden politischen Veränderungen, sozialen Umbrüchen und wirtschaftlichen Krisen. Dennoch war sie, zumindest bis weit in die 1920er Jahre hinein, eine Ära intellektueller und künstlerischer Produktivität und Wien als Hauptstadt der neu gegründeten Republik Österreich konnte weiterhin als eines der geistigen Zentren Europas gelten.
Vor diesem Hintergrund widmet sich Judith Kopecky der Untersuchung des zeitgenössischen österreichischen Liedschaffens dieser Jahre, wobei angeregt durch jüngere kulturwissenschaftlich orientierte Studien ein einziges Jahr, nämlich 1928, im Sinne des Geertz’schen Konzepts der ‚Thick Description‘ in einer Fülle von Blickwinkeln ins Zentrum des Forschungsinteresses gerückt wird.
INHALT
Vorwort des Herausgebers
Vorwort
Stilistische Vorbemerkungen
Einleitung
Forschungsansätze und theoretische Grundlagen
Musikkulturelles Handeln
‚Thick Description‘ – ‚Kultur als Text‘
Querschnitt vs. Längsschnitt – synchron vs. diachron
Warum 1928?
Der Liedbegriff im Wandel der Zeit
Begriffserklärungen
Datenerfassungen und -verwaltung
Darstellung
Klangwelten – musikalische Realisationen
Das Wiener Konzertleben – real
Dichte der relevanten Veranstaltungen
Art der Veranstaltungen
Liederabende
Zeitgenössische Musik als Programmschwerpunkt
‚Moderne Abende‘
Liederabende thematisch
Zwei Virtuos:innen – ein gemeinsames Recital
Kammermusikabend
Kompositions- und Komponistenabende
Orchesterkonzerte
Das Wiener Konzertleben – virtuell
Die Musiksendungen von Radio Wien
‚Akademien‘
Liederabende konventionell
Liederabende thematisch
‚Kammerabende‘
‚Rundfunkkonzerte‘
‚Österreichische Komponistenabende‘
Spielräume – Akteur:innen
Veranstalter
Konzertbüros der Wiener Konzerthausgesellschaft und Gesellschaft der Musikfreunde Wien
Konzertdirektionen
Konzertdirektion Gutmann (Hugo Knepler)
Konzertdirektion Georg Kugel
Konzertdirektion Vindobona
ITHMA. Internationale Theater- und Musikagentur
Konzertdirektion Elite
Vereine, Gesellschaften, Interessensvertretungen
Deutschösterreichischer Autorenverband
Verein zur Förderung zeitgenössischer Musik
Verein für Neue Musik
Österreichischer Komponistenbund
Journalisten- und Schriftstellerverein ‚Concordia‘
Vereine zur Förderung einzelner Komponisten: Kamillo-Horn-Bund und Gesellschaft zur Förderung Ignaz Herbst’scher Musik
Vereine mit religiösem Hintergrund
Verein zur Förderung jüdischer Musik und Jugendverein „Erez Israel“
Verband Katholischer Schriftsteller und Schriftstellerinnen
Volksbildung
Das Musikprogramm
Literarische Veranstaltungen mit Musik
Musikvermittlung
Kurse und Vorträge
Hybride. ‚Uraniavorträge mit Musik‘
Ausführende Musiker:innen
Geschlecht und Profession
Spitzenreiter:innen und Repertoire
Sänger:innen
Spezialist:innen für Liedgesang und heimische Prominenz
Josefine Stransky (1899 Wien–1979 Wien)
Erika Rokyta (1899 Krakau–1985 Wien)
Hans Duhan (1890 Wien–1971 Wien)
Spezialistinnen für zeitgenössische österreichische Konzertlieder
Maria Mansfeld (1899 Wien–?) und Lore von Irinyi (?–?)
Marianne Mislap-Kapper (1900 Wien–1978 London)
Spezialistinnen für Avantgarde – Verbindungen zu Arnold Schönberg
Margot Hinnenberg-Lefèbre (1901 Düsseldorf-Oberkassel–1981 Berlin)
Marya Freund (1876 Breslau–1966 Paris)
Marianne Rau-Hoeglauer (1898 München–?)
Erika Wagner (1890 Zabeln/Lettland–1974 Zürich)
Pianist:innen
Erich Meller – Sängerknabe, Kapellmeister, Solokorrepetitor
Carl Lafite – Organist, Komponist, Kulturfunktionär, Musikschriftsteller
Franz Mittler – Pianist, Komponist, humoristischer Literat
Musikalische Partnerschaften
Margit Székely – Robert von Almássy
Liesl Haag – Ylarda Wessely – Sigmund Weisz
Hermine Lischke – Annemarie Lischke
Musiker:innenkreise
Rund um das Wiener Streichquartett (Kolisch-Quartett) und Arnold Schönberg
Rund um das Gottesmann-Quartett
Rund um das Sedlak-Winkler-Quartett
Singende und komponierende Gesangspädagog:innen
Schreibzonen – Schreiben von Liedern
Exkurs ‚Vokalprofil‘
‚Hitparade 1928‘ – Netzwerke und Aufführungsmöglichkeiten
Dirigenten, Pädagogen und Kunstfunktionäre – Strauss, Marx, Ast, Lafite
Musikschriftsteller und ehemaliges ‚Wunderkind‘ – Wetchy, Korngold
Vokalprofil I: Othmar Wetchy, Nachtwandler
‚Höhere Töchter‘ – Komponistinnen im Wiener Musikleben 1928
Herkunft und Ökonomie
Musikalische Ausbildung
Berufstätigkeit und Netzwerke
Aufführungsdichte
Vokalprofil II: Lili Hutterstrasser-Scheidl, Am heiligen See
‚Novitäten‘ – Ur- und Erstaufführungen des Jahres 1928
Eine Frage der Generation?
Neu oder neuartig – innovative Elemente
Vokalprofil III: Max Brand, Mein Volk
‚Moderne Abende‘ – am Puls der Zeit aus Sicht der Zeitgenoss:innen
Modern oder à la mode – Themen und Sujets
Vokalprofil IV: Friedrich Reidinger, Jubel op. 6/5
Gedankensphären – Schreiben über Lied und Liedgesang
‚Society-Report‘ – Lied und Liedgesang als gesellschaftliches Ereignis
Diskurs: ‚Who is who‘ in der Wiener Gesellschaft
Montage I: „Dem künstlerischen Teil folgte ein Souper mit Tanz“
Konzertkritik – Lied und Liedgesang als künstlerisch-ästhetisches Ereignis
Montage II: „Marianne-Mislap Kapper sang fein und rein“
Diskurs: Die ‚hohe Kunst‘ des Liedgesangs
Diskurs: Gestaltung von ‚Programmfolgen‘
Montage III: „ein sorgfältig ausgewähltes, überaus geschmackvolles Programm“
Diskurs: ‚moderne und modernste Lyrik‘
Montage IV: „Unberührt von dem Schatzgräbertum der Gegenwart“
Radiokritik – Lied und Liedgesang als übertragungstechnisches Ereignis
Diskurs: ‚Rundfunkeignung‘ – Senden und Empfangen
Montage V: „… die Gesangsstimme ist aber unverändert ein Sorgenkind des Rundfunkpraktikers geblieben.“
Diskurs: ‚Neue Musik‘ im Rundfunk – Hören und Verstehen
Montage VI: „Und in der Freude über die Technik des Radio hören wir uns vieles an, an dem wir im Grunde kaum Interesse haben.“
Zwischen den Zeilen – Liedgesang und Weiblichkeitsbilder
Anhang
I. Für das Konzertlied relevante Veranstaltungen im Zeitraum 1. bis 7. Jänner 1928
II. Aufführungen zeitgenössischer österreichischer Lieder, Gesänge und Melodramen im Jänner 1928
III. Liederabende mit zeitgenössischen österreichischen Konzertliedern als Programmschwerpunkt
IV. Programmgestaltung der ‚Modernen Abende‘
V. Zeitgenössische österreichische Lieder im Rahmen von Abenden zweier Virtuos:innen
VI. ‚Kompositions- oder ‚Komponistenabende‘ in Musikverein, Konzerthaus und Urania
VII. ‚Österreichsche Komponistenabende‘ in der RAVAG/Wiener Sender
VIII. Zeitgenössische österreichische Liedkompositionen im Rahmen musikalisch-literarischer Veranstaltungen in den Wiener
IX. Vorträge und Kurse zum Fachgebiet Musik in der Wiener Volksbildung 1928
X. ‚Uraniavorträge mit Musik‘ 1928
XI. Interpretationen zeitgenössischer österreichischer Konzertlieder von Sänger:innen, die bereits im Jahr 1928 einer Lehrtätigkeit
XII. Interpretationen zeitgenössischer österreichischer Konzertlieder von Sänger:innen, die einer pädagogischen Lehrtätigkeit im Ausland
nachgingen oder diese erst nach 1928 aufnahmen
XIII. Ur- und Erstaufführungen im Jahr 1928
Quellenverzeichnis
I. Primärquellen
I.I Archive
I.II Musikalien
I.III Tagespresse und Periodika
I.IV Lexika und Verzeichnisse
I.V Aufsätze und theoretische Schriften
I.VI Lyrik und Memoiren
II. Sekundärquellen
III. Online-Quellen
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungen
Index