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Andreas Holzer: Netze der Macht in der Neue-Musik-Szene, Wien: Hollitzer Verlag, 2024 (Musikkontext 20), 320 S., 17 x 24 cm, Deutsch, Hardcover
ISBN 978-3-99094-155-3 (hbk) € 50,00
ISBN 978-3-99094-156-0 (pdf) Open Access
Netze der Macht in der Neue-Musik-Szene
Das Machtgefüge in differenzierten demokratischen Gesellschaften kann nicht bloß so verstanden werden, dass bestimmte Personengruppen Macht über andere ausüben. In sozialen Netzwerken, ob im Sinne von Szene, Feld, System oder Dispositiv, entsteht (nach Hannah Arendt) Macht unweigerlich im Kommunizieren und gemeinsamen Handeln von Menschen. Das komplexe Netzwerk der Neue-Musik-Szene, bestehend aus Akteur_innen, Institutionen, Diskursen und Artefakten, im Verbund mit den kulturpolitischen Rahmenbedingungen, muss als sich ständig in Bewegung befindliches Gebilde verstanden werden, in dem die unterschiedlichsten Handlungen, Strategien und Widerstände aufeinandertreffen. Machtbeziehungen sind „definiert durch eine Form von Handeln, die nicht direkt und unmittelbar auf andere, sondern auf deren Handeln einwirkt.“ (Michel Foucault)
INHALT
Dank
Vorwort des Herausgebers
Vorbemerkung zu den Fragebögen und Interviews
(und den Abkürzungen)
Vorbetrachutng: N/neu? modern? zeitgenössisch? gegenwärtig? aktuell?
Einleitung
1. Methodische Zugänge
1.1.Beschreibungsmodelle von sozialen Netzwerken
und deren Machtstrukturen
● Michel Foucault: Dispositive ● Pierre Bourdieu: Felder
● Howard S. Becker: Art Worlds ● Niklas Luhmann: Systeme
● Gerhard Schulze: Szenen
1.2. Machttheorien
● Max Weber (Durchsetzung des Willens) ● Hannah Pitkin
(power over/power to) ● Hannah Arendt (Macht als Produkt
menschlichen Handelns) ● Pierre Bourdieu (symbolische Macht)
● Michel Foucault (Mikrophysik der Macht) ● Niklas Luhmann
(Macht im System) ● Gerhard Göhler (transitive/intransitive Macht)
● Judith Butler (Psyche der Macht) ● Shoshana Zuboff: (Instrumentarian Power?)
2. Das Beobachtungsfeld: Aufführungen Neuer Musik von 2010 –
2019 in Deutschland und Österreich – eine selektive Bestandsaufnahme
und deren Analyse
2.1. Aufführungsdaten von 2010 bis 2019
2.1.1. Das Untersuchungsfeld und die Kategorien der Untersuchung
2.1.2. Die Untersuchungskategorien
2.1.3. Die Aufführungsdaten:
a. Österreich:
Wien Modern
Musikprotokoll des Steirischen Herbstes (Graz)
Klangspuren Schwaz
Zyklus Klangforum (Wien)
Zyklus Nouvelles Aventures (Wien)
Zyklus PHACE (Wien)
b. Deutschland:
Internationale Ferienkurse in Darmstadt
Donaueschinger Musiktage
Ultraschall Berlin
Maerzmusik (Berlin)
cresc… Biennale für Moderne Musik (Frankfurt)
Eclat (Stuttgart)
Musica Viva (München)
2.1.4. Auswertungen der Aufführungsdaten
Gesamtzahl der Aufführungen in Österreich
Gesamtzahl der Aufführungen in Deutschland
Gesamtzahl der Aufführungen in Österreich und
Deutschland – und ein Vergleich mit einer Studie von Gianluigi Mattietti
Besetzungen bzw. Art der aufgeführten Stücke
Anzahl und Anteil der Stücke von Komponistinnen
Veränderungen bezüglich der Aufführungsorte
2.2. Zum Stellenwert von Komponist*innen Neuer Musik im
universitären Musikgeschichteunterricht
2.3. Inwieweit korreliert die Anzahl der Aufführungen mit der
Präsenz der Komponist*innen im Schrifttum?
2.4. Zur Relevanz digitaler Präsenz von Komponist*innen
3. Diskurse über die aktuelle Kompositionsszene
3.1. Einleitung – wie verstehe ich den Begriff Diskurs?
3.2. Textsorten, Diskursstränge – Vorbemerkungen zur Auswahl der Texte und deren Analyse
3.2.1. Werkeinführungen
a. Zur Performativität der Texte (● Anregungen durch
andere Künste ● Verknüpfungen mit philosophischen
Ideen ● Anregung durch assoziative Bilder)
b. Was wird über die musikalischen Strukturen und deren
Realisierung geschrieben?
c. Explizite und implizite Formen einer ästhetischen Positionierung
d. Resümee
3.2.2. Texte von Komponist*innen als kompositionsgeschichtliche Positionsbestimmungen
a. Zentrale aktuelle Diskursstränge
b. Claus-Steffen Mahnkopf: Plädoyer für eine „innerkompositorische Ethik“
c. Johannes Kreidler: „Wer für Geige/Streichquartett schreibt, schreibt ab“
d. Erweiterung des Diskursfeldes und Conclusio
e. Resümee
3.2.3. Genderaspekte
Resümee
4. Institutionen und Akteur*innen in ihren kulturpolitischen Rahmenbedingungen
Vorbemerkung
4.1. Kulturpolitische Rahmenbedingungen
4.1.1. Determinanten der Kulturpolitik
4.1.2. Aktionsradien der Kulturpolitik
Strukturen der Förderungen
a. Jährliche staatliche Subventionen (● Traditionelle
Institutionen ● Institutionen der Neue Musik-Szene)
b. Preise, Wettbewerbe
c. Stiftungen, Sponsoren
4.2. Institutionen als Schnittstellen
Grundlegendes
Festivals
Kurator*innen
Das Konzert – ein Auslaufmodell?
Rundfunkanstalten
Bildungsinstitutionen
Verlage
4.3. Soziale Akteur*innen und ihre Strategien
Netzwerke
Komponist*innen: Technologien des Selbst
Interpret*innen
Resümee
Anhang
A. Fragebogen an Komponist*innen
294 — B. Fragebogen an Interpret*innen
295 — C. Fragebogen an Kurator*innen
296 — D. Fragebogen an Leiter*innen von Ensembles
Literaturverzeichnis
Index
Begriffe
Personen