Peter Berne: Wagner zwischen Todessehnsucht und Lebensfülle. „Tristan“ und „Meistersinger“, Wien: Hollitzer Verlag, 2020, 284 S., 17 x 24 cm, Deutsch, Hardcover
ISBN 978-3-99012-852-7 (hbk) € 35,00
ISBN 978-3-99012-853-4 (pdf) € 34,99
Wagner zwischen Todessehnsucht und Lebensfülle
„Tristan“ und „Meistersinger“
Wagners Opern Tristan und Meistersinger: Entstehungsgeschichte und Werkanalysen
Richard Wagners Opern Tristan und Meistersinger sind nicht nur musikalisch sehr unterschiedlich, sie scheinen sich auch in ihrer geistigen Aussage zu widersprechen: hier Eros und Sehnsucht nach Tod und Auflösung, dort Ethos und der Glaube an die hohe Mission der Kunst für das Leben. Dass sich aber beide Aussagen ergänzen und erst zusammen ein ganzheitliches Bild des Menschseins ergeben, zeigt dieses Buch, das Tristan und Meistersinger in ihrer wechselseitigen Beziehung zueinander beleuchtet.
Peter Berne gründet seine Deutung auf Wagners eigenen schriftlichen Äußerungen und bezieht – anhand zahlreicher Notenbeispiele – auch die Musik als Träger geistiger Inhalte mit ein. Schließlich geht er der schwierigen Frage nach, wie „deutsch“ die Meistersinger sind und kommt dabei zu überraschenden Ergebnissen, die manches Vorurteil auflösen.
INHALT
Vorwort
VERSUCH ÜBER TRISTAN
Erlösung durch Eros?
Die Handlung
Die Offenbarung der „Nacht“ durch die Musik
Die „Tristansche Sehnsucht“ und das I. Vorspiel
Schopenhauer und die Weltverneinung
Liebe oder Begierde?
Die Überschwemmung durch die Begierde
„Vor Sehnsucht nicht zu sterben“
Parsifal sucht Tristan auf
Die Nacht: Religion oder Regression?
Das Streben nach dem Unbedingten
Die Entwertung des „Tages“
„Tristan der Held!“
Eros: ein Weg zum Heil?
Gibt es eine Erlösung durch den Tod?
Isoldes „Liebestod“
Eros und Ethos
Biographischer Exkurs: Richard-Tristan Wagner
Ausblick: Heitere Resignation
DIE MEISTERSINGER
ERSTER TEIL
Trotz Wahn die Welt bejahen
Einleitung
(Die Handlung – Zur Entstehungsgeschichte – Heiterkeit –
Vertiefte Weltbejahung)
Das Meistersinger-Vorspiel
(Das Prinzip der Synthese – Die Sonatenform – Der Hauptsatz –
Der Seitensatz – Die Durchführung – Die Reprise)
Der „Wahn“ und seine Bewältigung
(Der Wahn als Weltengrund – Die Prügelszene als Offenbarung des Wahns – „Des Tages eitles Wähnen“ – Die Umdeutung des Wahns ins Positive – Den Wahn „fein lenken“)
Die Natur
(Der Zauber der Johannisnacht – „Nun aber kam Johannistag!“ –
Der „Lenz“ in Natur, Kunst und Liebe – Der „Fliedermonolog“)
Die Kunst
(Warum Kunst? – „Dann liegt zu Füßen mir die Welt“ – Erziehung in der Schusterstube – Das Wesen der künstlerischen Inspiration – Die „Regel“ – Kunst als Überwindung der Vergänglichkeit)
Die Liebe
(Liebe - nicht nur erhaben – Echte Liebe und ihre Gefahren –
Die Ehe als „Regel“ – Hans Sachs lenkt den Liebeswahn)
Heitere Resignation
(Entsagung als Weg zur Höherentwicklung – Hans Sachs überwindet seinen persönlichen Wahn – Trotz „Wahn“ die Welt bejahen – Das Vorspiel zum III. Akt - Resignation und ethisches Wirken)
ZWEITER TEIL
Eine deutsche Nationaloper?
Wie „deutsch“ sind die Meistersinger?
(Wagner und das Nationale – „Was ist Deutsch?“ –
„Deutsche Kunst und deutsche Politik“ – Das Werk)
Die Gestalten des Dramas als Spiegel deutschen Wesens
(Pogner, Nürnberg und das deutsche Bürgertum – Die Meister –
Walther von Stolzing und Eva Pogner – Beckmesser Pogner – Hans Sachs)
Die Schlussansprache des Hans Sachs
„Eine Anrede des Dichters an das Publikum“ – Wagner und das Jahr 1866 –
Sachs-Wagners Mahnung an die Deutschen
Anmerkungen
Literaturverzeichnis
Quellennachweis der Notenbeispiele
Daten zur Entstehungsgeschichte von Tristan und Meistersinger
Der Autor