
Ute Jung-Kaiser: Wolfgang Amadeus Mozart: Così fan tutte. Die Treueprobe im Spiegel der Musik, Augsburg: Wißner Musikbuch Verlag, 2004 (Musiktheater. Beiträge zur Didaktik und Methodik, Band 2; Hg. Matthias Kruse), 68 Seiten, 21 x 29,7 cm, Deutsch, Abbildungen: 40 s./w., zahlreiche Notenbeispiele, Softcover
ISBN 978-3-99094-312-0 (hbk) € 13,90
Wolfgang Amadeus Mozart: Così fan tutte
Die Treueprobe im Spiegel der Musik
Treue und Untreue – ein Thema, das auch den (jugendlichen) Menschen des 21. Jahrhunderts bewegt. Mozarts Così fan tutte hat nichts von ihrer brennenden Aktualität verloren. Ute Jung-Kaiser stellt die zeitlose, immer wieder faszinierende Oper vor und weist unterrichtliche Zugänge auf.
Durch detaillierte Analysen gelingt der Autorin der Nachweis, dass Mozart den zentralen Konflikt in Musik transformiert und damit seiner Musik eine entscheidende handlungstragende, teilweise antizipierende Funktion zukommt.
Jedes Kapitel dieser mit immensem Hintergrundwissen geschriebenen Studie steht für sich und beleuchtet das Werk aus einer anderen Blickrichtung; jedes akzentuiert eine oder mehrere Facette(n) der Oper und bedient sich dazu unterschiedlicher Fachmethoden. Die Gesamtanlage des Werkes wird ebenso thematisiert wie die Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte. Die Autorin spürt literarischen Quellen nach, problematisiert Fragen der Bearbeitung und Übersetzung. Zahlreiche Querverweise zu musikalischen, literarischen und bildnerischen Werken ermöglichen einen interdisziplinären Zugang. Das vorliegende Heft bietet eine Fülle von Materialien für den (anspruchsvollen) Musikunterricht. Darüber hinaus wendet es sich sowohl an Musikwissenschaftler und Musikstudierende als auch an ambitionierte Musikliebhaber.
Informationen zur Reihe Musiktheater. Beiträge zur Didaktik und Methodik
INHALT
Einleitung
I. Die Ouvertüre – Oper in nuce, Denk- oder Verwirrspiel?
1. Das Ouvertüren-Presto – ein Diskurs ohne Worte
2. Der Werktitel (das Motto) als „Lernstoff“
3. Das Ouvertüren-Andante – komisch, tragisch oder komitragisch?
II. Die inhaltliche, dramaturgische und tonale Disposition der Oper
1. Die Konzeption des Dichters
2. Die Konzeption des Musikers
III. Das Libretto
1. Mozart und sein(e) Textdichter
2. Die wichtigsten literarischen Quellen
IV. Das Labyrinth der Bearbeitungen und Übersetzungen
1. Bearbeitungen
2. Übersetzungen
3. Die Liebesprobe – Plot für einen modernen Kriminalfilm?
V. Die Personen der Oper – Marionetten, Typen, Masken oder Charaktere?
1. Die Vorgeschichte
2. Masken, Typen, Marionetten, Rolle und Figur
3. Charaktere
VI. Die Fallhöhe der standhaften Fiordiligi
1. „Come scoglio [Wie ein Felsen]“ (Nr. 14): die Seria-Figur definiert sich
2. „Per pietà [Hab Mitleid]“ (Nr. 25): der „Felsen“ schwankt…
3. „Fra gli amplessi [In den Armen] … und wird „umgelegt“: das Verführungsduett (Nr. 29)
VII. Stillstand der Zeit im Moment des Abschieds
1. Der Abschied (Nr. 6-8)
2. Die Abreise (Nr. 8a und 10)
VIII. Der Traum von der vollkommenen Liebe – ein interdisziplinärer Zugang
1. Watteau Cythera-Bilder – Vorbilder für Mozart?
2. Marivaux' Experimentalkomödien – Vorbilder für da Ponte?
3. Die ästhetisierte Traumwelt der Così
IX. Das Finale als „Glanzpunkt der Oper“
1. Das erste Finale
2. Das zweite Finale
3. „Lieto finde“ ja, glückliches Ende nein?
X. Fragen zur Gattungstypologie, Stilistik, Inszenierung
1. Così – opera buffa?
2. Welche Regiekonzeption „stimmt“?
Bibliographie
Abbildungsnachweis
Anmerkungen
Anlagen