Thomas Betzwieser, Michele Calella, Klaus Pietschmann (Hg.): Christoph Willibald Gluck. Bilder Mythen Diskurse, Wien: Hollitzer Verlag, 2018 (Wiener Veröffentlichungen zur Musikwissenschaft 47), 272 S., 16,5 x 24,5 cm, Deutsch, English, Hardcover
ISBN 978-3-99012-501-4 (hbk) € 49,00
ISBN 978-3-99012-503-8 (pdf) € 44,99
Christoph Willibald Gluck
Bilder Mythen Diskurse
Christoph Willibald Gluck (1714-1787) wird in der Musikhistoriographie bis heute mit der sogenannten Opernreform um die Mitte der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts assoziiert, obwohl sein tatsächlicher Einfluss auf das Opernleben seiner Zeit von der Forschung unterschiedlich bewertet wird. Anlässlich der 300. Wiederkehr von Glucks Geburtstag hat sich ein musikwissenschaftliches Symposium dem Phänomen der Gluck-Rezeption gewidmet: 15 zeitlich wie geographisch weit gespannte Aufsätze namhafter internationaler Opernforscher beleuchten in diesem Band die historische Entwicklung der Bilder, Mythen und Diskurse, die unsere Vorstellung von Gluck und dessen 'Opernreform' zum Teil noch heute prägen. Sie gehen u.a. der Frage nach, wie sich diese abhängig von kulturellen Kontexten verändert haben und unter wechselnden politischen Vorzeichen umgedeutet werden.
Mit Beiträgen von Michele Calella | Eric Schneeman | Helena Langewitz | Klaus Pietschmann | Arnold Jacobshagen | Melanie Unseld | Markéta Štědronská | Daniel Brandenburg | Hervé Lacombe | Mark Everist | Yuliya Shein | Arne Stollberg | Dörte Schmidt | Thomas Betzwieser | Michael Custodis
Informationen zur Reihe Wiener Veröffentlichungen zur Musikwissenschaft
CONTENTS
Thomas Betzwieser / Michele Calella / Klaus Pietschmann
Vorwort
Michele Calella
„… viel zu wenig Musik“: Ambivalenzen der frühen publizistischen Gluck-Rezeption im deutschen Sprachraum
Eric Schneeman
Johann Friedrich Reichardt and the Northern German Reception of Christoph Willibald Gluck at the End of the Eighteenth Century
Helena Langewitz
Vom Porträt zum Monument. Paris als Produktionsstätte der Bilder von Christoph Willibald Gluck
Klaus Pietschmann
Stilisierung zum vaterländischen Modell? Die Wiener Gluck-Rezeption im frühen 19. Jahrhundert
Arnold Jacobshagen
Revolution und Reform: Paradigmen der Gluck-Rezeption im 18. und 19. Jahrhundert
Melanie Unseld
„eine scharfgezeichnete, unverrückbare Bahn“: Das Narrativ von Christoph Willibald Gluck als ‚Opernreformator‘ in der deutschsprachigen Biographik des 19. Jahrhunderts
Markéta Štědronská
August Wilhelm Ambros – ein Gluck-Apologet in Wien
Daniel Brandenburg
„riforma melodrammatica“: Die Gluck-Rezeption in Italien in den Schriften des 19. und frühen 20. Jahrhunderts
Hervé Lacombe
«Le Michel-Ange de la musique»: l’image de Gluck dans les écrits français du XIXe siècle
Mark Everist
Gluck, Politics, and the Second Empire Press
Yuliya Shein
Der „kolossale Tragiker“ und „seine ideale Revolution“: Gluck-Bilder in der russischen musikalischen Polemik der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
Arne Stollberg
Von der Selbstherrlichkeit des Dilettanten – oder: „Durch Wagner zu Gluck“. Institutionelle Fehden und historiographische Modelle der Gluck-Forschung im frühen 20. Jahrhundert
Dörte Schmidt
„Ein Schloß in der Nähe von Paris, zur Zeit, als Gluck dort sein Reformwerk der Oper begann“. Richard Strauss’ Capriccio und das Gluck-Bild im Nationalsozialismus
Thomas Betzwieser
Operngeschichte „volkstümlich“ erzählt: Gluck im historischen Roman
Michael Custodis
Tradition, Pragmatik, Ideologie: Rudolf Gerber und die Anfänge der Gluck-Gesamtausgabe (1939−1953)