Brigitte Dalinger: Der Komplex Mauerbach. Eine Theatersammlung „aus fachmännischem Besitze“ zwischen Führerbibliothek und Mauerbach Benefit Sale, Wien: Hollitzer Verlag, 2024 (Bibliographica 3), 320 S., 17,5 x 24,5 cm, Deutsch, Hardcover, mit zahlreichen Abbildungen
ISBN 978-3-99012-407-9 (hbk) € 45,00
ISBN 978-3-99012-408-6 (pdf) € 44,99
Der Komplex Mauerbach
Eine Theatersammlung „aus fachmännischem Besitze“ zwischen Führerbibliothek und Mauerbach Benefit Sale
Der sogenannte Komplex Mauerbach ist eine Sammlung von knapp 3.000 Bänden mit Theatertexten aus den Jahren 1751 bis 1932, die in ihrem Grundstock auf den Wiener Schauspieler und Theaterhistoriker Otto Rub zurückgeht. 1941 wechselte sie den Eigentümer. Von den NS-Behörden für die ‚Führerbibliothek‘ in Linz gedacht, wurde sie zum Schutz vor Fliegerangriffen im Salzbergwerk Aussee eingelagert. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs als nicht-restituierbares „herrenloses Gut“ eingestuft, kam das Konvolut 1996 im Rahmen des „Mauerbach Benefit Sale“ zur Auktion.
Brigitte Dalinger leistet mit ihrer Studie über die bemerkenswerte Sammlung einen Beitrag zur Provenienzforschung in Österreich und gibt vielfältige Einblicke in die Rechts- bzw. Restitutionsgeschichte der Zweiten Republik. Detailreich rekonstruiert und kontextualisiert die Autorin die Geschichte des Komplex Mauerbach.
CONTENTS
Vorwort
Einleitung
Dank
Zwischen Bibliophilie und Bücherverbrennung
Die NS-Bücherverwertungsstelle
Theatralia als Objekt der Begierde
Provenienzforschung zu Büchern
Otto Rub
Der Schauspieler und Theaterhistoriker Otto Rub und seine Familie
Otto Rubs Sammlungen von Theatralia
Fotos und Autografen
Briefe
Textbücher
Verstreutes aus Otto Rubs Bibliothek
1941–1942: Verkauf und Ankauf
Der Verleger und Buchhändler Dr. Rudolf Engel
Eine „Sammlung aus fachmännischem Besitze“
Der Kaufpreis
Der Ankauf im Kontext des NS-Sammlungsaufbaus
1942–1945: Im Zweiten Weltkrieg
Einlagerungen während des Zweiten Weltkriegs
1942–1943/44: Stift Kremsmünster
1943/44–1945: Salzbergwerk Altaussee
1945: Der Führerbefehl „Verbrannte Erde“
1945–1953: In den Nachkriegsjahren
Gesetzliche Rahmenbedingungen I
Aufbewahrungsorte des Komplex Mauerbach I
1945–1947: Salzbergwerk Altaussee
1948–1949: Elsbethen-Glasenbach „Lager Truscott“
1949–1953: Salzburg, Franziskanerkirche
1953–1963: Salzburg, Residenz
Recherchen zur Herkunft des ,Komplex Mauerbach‘
1949: Die Studienbibliothek Linz
1951: Die Bibliothek Adalbert Stifter Linz
1951: „Sammlung Kosel“
1952: „Herr Otto Reeb“
1953: Elisabeth Neumann-Viertel
1955–1969: Ab dem Staatsvertrag
Gesetzliche Rahmenbedingungen II
Aufbewahrungsorte des Komplex Mauerbach II
1963–1966: Wien 1., Löwelstraße 20
1966–1969: Wien 1., Kleeblattgasse 4
Erneute Untersuchungen zur Provenienz des Komplex Mauerbach
Ab 1969: Kartause Mauerbach
Zwischenbilanz zu Einlagerungsorten und Recherchen zur Herkunft
der Sammlung
1. Kunst- und Kulturgutbereinigungsgesetz 1969
Simon Wiesenthals Bemühungen um die „herrenlosen Kunstschätze“
Gesetzliche Regelungen
Simon Wiesenthals Korrespondenz mit Leopold Popper-Podhragy
zum 1. Kunst- und Kulturgutbereinigungsgesetz
Restitutionen aus dem Bestand des Komplex Mauerbach
1969–1973: Oskar Zappert
1970–1973: Richard Paul Beck
1971–1974: Emily Graubard, geb. Oppenheim
2. Kunst- und Kulturgutbereinigungsgesetz 1985
Interventionen der Opferverbände
Gesetzliche Regelungen
Einzelne Restitutionen
Die Übergabe der Kunstgüter an den Bundesverband der Israelitischen
Kultusgemeinden Österreichs
Medienecho
Der Mauerbach Benefit Sale 1996
Die publizistische Vorbereitung
Die Auktion am 29. und 30. Oktober 1996
Würdigung und Kritik
Bestandsentwicklung von 1941 bis heute
Bestandslisten zum Komplex Mauerbach 199
Die ‚Liste 1943‘ 199
Die ‚Sieberliste‘, angefertigt 1946 201
Die ‚Liste 1966‘ 201
Die ‚Liste 1969‘, erschienen am 2. September 1969
im Amtsblatt der Wiener Zeitung
Die ‚Liste 1986‘, erschienen am 1. Februar 1986
im Amtsblatt der Wiener Zeitung
Die ‚Liste 1996‘
Die aktuelle Inventarliste
Entwicklung des Bestandes
1941–1943: Die Sammlung in der Nationalbibliothek
1943–1969: Vergleich der Listen
1973–1979: Restitutionen
1986–1996: Verluste
Schlussfolgerungen
Der Komplex Mauerbach als Theatersammlung
Die meistvertretenen Autoren
August von Kotzebue
August Wilhelm Iffland
Theodor Hell
Die Autorinnen
Zusammensetzung
Besitzvermerke
Arbeitsexemplare
Zensurexemplare
Ex libris und andere Besitzvermerke von jüdischen Vorbesitzern und
Vorbesitzerinnen
Fazit und offene Fragen
ANHANG
Quellen- und Literaturverzeichnis
Archivquellen
Archiv des Bundesdenkmalamtes (BDA-Archiv), Restitutionsmaterialien
Österreichische Nationalbibliothek (ÖNB-Archiv)
Deutsches Bundesarchiv Koblenz (BArch)
Deutsches Kunstarchiv im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg (DKA)
Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft, Universität Wien,
Archiv und Sammlungen (TFM-Archiv, Bestand teilweise geordnet)
Österreichisches Staatsarchiv (ÖStA)
Simon Wiesenthal Archiv (SWA)
Korrespondenz
Weitere Dokumente
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Lexikonartikel
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Zeitungs- und Zeitschriftenartikel (siehe auch Simon Wiesenthal Archiv)
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