Alfred Kirchner: Der Mann von Pölarölara. Autobiografische Splitter, Wien: Hollitzer Verlag, 2019, 264 S., 13,8 x 21,7 cm, Hardcover mit Schutzumschlag
ISBN 978-3-99012-627-1 (hbk) € 25,00
ISBN 978-3-99012-628-8 (epub), € 19,99
Der Mann von Pölarölara
Autobiografische Splitter
Die Autobiografie des Theater- und Opernregisseurs Alfred Kirchner.
CONTENTS
Von abenteuerlich absurden Begebenheiten, vom Bombenangriff auf seine Geburtsstadt in Schwaben, vom Nazikind auf dem Weg in alle Welt, auch zu den Bayreuther Festspielen und dem damit verbundenen Symposion aller wichtigen israelischen Musikwissenschaftler und Komponisten; von den politischen Kämpfen in Stuttgart (RAF, Filbinger-Affäre) bis zu seinen Bühnenarbeiten mit Abbado, Harnoncourt und Rattle erzählt Alfred Kirchner - immer die Waage haltend zwischen Abgründigem und wunderbar Komischem.
Kirchners Helfer ist dabei der Mann von Pölarölara, den der Vierjährige erfunden hat, um sich gegen seine ältere Schwester zu behaupten. Anfangs nur vier Zentimeter groß, war er, dank seiner metallischen Härte, doch imstande, sich unter die Märklin-Eisenbahn zu werfen und sie zum Entgleisen zu bringen. In kühnen Sprüngen bewegt sich Kirchner vor und zurück in der Zeitreise, das Unwahrscheinliche mit der Wirklichkeit verknüpfend.
Leben oder Theater?
Alfred Kirchner ist Heinrich-Schickhardt-Preisträger 2020.
VIDEO: Alfred Kirchner liest aus seiner Autobiografie
„Er hat mit vielen seiner Inszenierungen Theater- und Operngeschichte geschrieben, hat sich auch zu tagesaktuellen Ereignissen nie den Mund verbieten lassen, war in Österreich (Burgtheater, Staatsoper und Wiener Festwochen) ebenso tätig wie auf deutschsprachigen und internationalen Bühnen: Alfred Kirchner, der mittlerweile 82-jährige Schwabe, hat nun mit seinem Buch 'Der Mann von Pölarölara' überaus lesenswerte - wie er es bewusst selbst nennt - 'autobiografische Splitter' vorgelegt, die auch Schlaglichter auf die Gesellschaft allgemein werfen.“ Peter Jarolin, KURIER, 05.04.2020
„Das Buch bietet viel bunt Informatives über die Theaterszene der letzten 60 Jahre, ohne didaktisch zu werden. Es ist amüsant, locker-flockig geschrieben, angenehm zu lesen und damit auch als Nachttisch-Lektüre geeignet.“ Gerhard Persché, Opernwelt, April 2020
„Mit den 'autobiografischen Splittern' fügt der 'Mann von Pölarölara', dessen Titel sich einer imaginären Figur verdankt, vom vierjährigen Alfred erfunden, um sich seiner Schwester gegenüber zu behaupten - 'nicht Alfreds Doppelgänger, aber doch ein Windmühlenkämpfer für ihn', wie es einmal im Buch heißt -, dem Bild von Kirchner eine bemerkenswerte Perspektive hinzu.“ Thomas Rothschild, nachtkritik.de, 27.02.2020
„Man merkt gleich: Eine Autobiografie, wo nur berühmte Namen fallen (Claudio Abbado, Nikolaus Harnoncourt, Wolfgang Wagner) ist das nicht. Hier geht's um mehr, zum Beispiel darum, wie die Poesie, das Drama, die Komödie, die Oper - kurzum, Kunst im Quadrat - ein eckiges, gern auch aneckendes Leben zusammenhält.“ Mirko Weber, Stuttgarter Zeitung, 28.11.2019
„In dreißig Kapiteln blickt Kirchner unprätentiös auf die prätentiöse Theaterwelt. Eine Metapher für seine Selbstbehauptung wird der titelgebende 'Mann von Pölarölara'". Grete Götze, Frankfurter Allgemeine Zeitung
INHALT
Bomben am Hohenstaufen, dem Berg Friedrichs II.
Grande Successo del Mondo
Mit Abbado in Wien
Der Mann von Pölarölara
Mutter Courage
Die Stumme Kattrin singt (mit John Lennon)
Nemesis
Die Göttin des gerechten Zorns
Gunfight at the O. K. Corral
Die Kugelgestalt der Zeit
Von der Strafkolonie zur Freiheitsglocke
Ja, da muss man sich doch einfach hinlegen
... da kann man doch nicht kalt und herzlos sein!
Et haec meminisse semper iuvabit
Sich daran zu erinnern wird einen immer freuen
Land der Verzauberung, Santa Fe
Ein Opernwunder in der Wüste
O Straßburg, o Straßburg, du wunderschöne Stadt
... darinnen liegt begraben so manicher Soldat
Frühlings Erwachen
In Zeiten des bleiernen Herbstes
Pöla und Goethe
Maske in Blau
Wegen Verunglimpfung / BGH ZR 30/69
"Du warst für mich damals als der Mond im September"
In Tampere
Krupp- und Opel-Arbeiter bei der Heiligen Johanna der Schlachthöfe
Mit Beethovens letzter Klaviersonate
Die friedliche Schlacht mit Harnoncourt
Bayreuth
Peter der Große
Bestien zu Menschen machen
Lohengrins Schwan heißt Ida Müller
Mädchen mit Kuh, die Schwefelhölzer
Brüder - überm Sternenzelt (...)
Mister Heldenplatz und der Kaktusficker
Die Welt war im Untergehen begriffen
Glück im Schillertheater
Schalom
Basler Totentanz
Buddy und Anne
Pech im Schillertheater
Nichtberliner können das Kapitel überspringen
Home is where one starts from
T. S. Eliot
Leipzig, Schabenbekämpfung und andere Wunder
Alles, was ist, endet
Inszenierungen von Alfred Kirchner
Textnachweis